photographie – mein Weg
Truly all photographs are self-portraits.
– Elizabeth Opalenik
Wie alles begann:
Im Sommer 2015 habe ich mir meine erste, richtige Kamera gekauft! Eine Spiegelreflexkamera, von der ich schon lange geträumt hatte. Ich kam darauf, weil Freunde von mir bereits eine gute Kamera hatten und ich sie ab und zu mal in der Hand haben und testen durfte. Zuvor hatte ich zwar schon kleine Kompaktkameras, aber von da an wollte ich unbedingt auch so eine Kamera und natürlich so schnell wie möglich. Als bei uns um die Ecke ein neues Elektro-Geschäft eröffnete, stand ich gemeinsam mit meinem Papa noch vor der Schule in der Schlange um meine erste Kamera zu kaufen. Die ersten Wochen wurde damit ALLES fotografiert. Bienen und Blumen, alles und ständig. Egal was mir vor die Linse kam, ich fotografierte es und hatte großen Spaß daran. Ich experimentierte mit Licht und Verschlusszeiten herum, probierte die verschiedensten Dinge aus. Nur Menschen interessierten mich zu Beginn nicht. Etwa ein halbes Jahr später kaufte ich mir, ich weiß selber nicht mehr genau wie ich darauf kam, eine weiße Leinwand, ein Hintergrundgestell und 2 Softboxen. Damit verwandelte ich das Wohnzimmer meiner Eltern regelmäßig in mein kleines, eigenes Fotostudio. Ich probierte mich an Selbstportraits, bevor ich schließlich auch meine Freunde fragte, ob ich sie nicht porträtieren dürfte. Mit der Zeit weitete sich das ganze aus, nach den engsten Freunden, fragte ich Schulkameradinnen und Bekannte, deren Look ich spannend fand. Wir probierten viel aus, wurden kreativ, mit Wasserfarben, Blumen und sogar Wandfarbe, die über einen nackten Frauenkörper gegossen wurde. Und das alles fand nach wie vor im Wohnzimmer meiner Eltern statt.
Mein erster großer Job!
Einen Freund meiner Mutter lernte ich damals bei einer Wochenendreise nach Rom kennen. Nikolaus Koliusis, ein Freund und großartiger Künstler, dem ich sehr viel zu verdanken habe. Er interessierte sich für das was ich mache, fand Gefallen an meinen Bildern und vermittelte mir durch eine Empfehlung meinen ersten großen Job! Mit Nikos Hilfe durfte ich zum ersten Mal, passend zum Motto “Die jungen Wilden”, das komplette Programmheft, inklusive Titelbild, der Stuttgarter Philharmoniker fotografieren. Damals war ich 15 Jahre alt und verbrachte nach der Schule viel Zeit bei den Proben der Philharmoniker. Das Heft war anders, als die Hefte der Jahre zuvor. Wir arbeiteten mit langen Belichtungszeiten, denn ich wollte die Bewegung der Musiker einfangen. Es war etwas komplett Neues, doch glücklicherweise kam es sehr gut an.
Meine erste Fashionshow!
Ein paar Wochen später bekam ich die Möglichkeit, meine allererste Fashionshow in Stuttgart zu fotografieren! Ich habe mich riesig darüber gefreut und konnte es kaum erwarten. Es war genauso gut wie erwartet und auf dem Heimweg lernte ich Toni kennen. Inzwischen auch eine Freundin von mir und ich würde behaupten, sie ist die Person, der ich am meisten zu verdanken habe. Wir haben uns immer wieder für freie Projekte zum Shooten getroffen und auch als sie sich dazu entschied, 2018 bei der Castingshow Germany´s Next Topmodel by Heidi Klum mitzumachen, kam sie in einer Drehpause wieder zu mir zum Shooten. Ein halbes Jahr später wurde sie zur Gewinnerin gekürt! Sie nahm mich mit auf die Berliner Fashionweek, wo ich die anderen Teilnehmerinnen kennenlernte. Wir verstanden uns gut und machten direkt Termine für ein Fotoshootings aus. So bekam ich die Möglichkeit, mit professionellen Models zusammen zu arbeiten und mir mein Portfolio aufzubauen. Und das ist für mich als Fotograf definitiv das Wichtigste. Ich wurde noch nie für einen Job nach meinem Abschluss gefragt, das Einzige was die Leute immer sehen wollen sind meine Bilder!
Vom Van in die Großstadt:
Gemeinsam mit dem Vintagemarkt Stuttgart organisierten wir coole Shootings und ich hatte immer die Möglichkeit, mir passende Klamotten rauszusuchen. Christina Feldmer machte das Styling und ich begann mit Make-up-Artistszusammenzuarbeiten. Aus kleinen mini Shootings mit Freunden wurden immer professionellere Shootings mit einem ganzen Team. Aber was immer gleich blieb: viele Shootings finden nach wie vor im Wohnzimmer meiner Eltern statt. Es bietet genau die Wohnzimmer-Wohlfühl-Atmosphäre, die sich jeder wohl für sein Studio wünscht! Und meine Eltern können sich freuen, so hatten wir schon bekannte Models und Gesichter wie Lisa&Lena, Toni Dreher, Nadine Berneis – Miss Germany 2019, Julianna Townsend und andere bei uns Zuhause.
Durch meine Reisen im Van konnte ich nicht mehr so viele Shootings wie in der Heimat umsetzen, doch der Vintagemarkt Stuttgart setzte weiterhin auf unsere gute Zusammenarbeit und holte mich immer wieder für Shootings zurück. So flog ich für Shootings von Barcelona nach Paris, von Korsika nach Dubrovnik, von Fuerteventura nach Berlin und ein paar mehr aufregende Aktionen.
Zusammenarbeit mit Leica
Bei meinem ersten Besuch der Photokina in Köln 2018 kam ich zu meinem Kontakt zu Leica. Bei einer Unterhaltungmit den Leuten am Messestand, zeigte ein Freund von mir meine Bilder, welche ich zuvor in Großformat ausdrucken lies. Ich wollte sie erst nicht zeigen, aber als ich mich unterhielt, zeigte er sie dem anderen Mitarbeiter und der holte daraufhin den Manager das Leica Standes. Ihm gefielen meine Fotografien. Sie waren schwarz-weiß und natürlich, so meinte er, wären sie mit ihrer Leica M Monochrom noch viel besser geworden. Er bot mir an, diese Kamera mal zu testen, gab mir seine Kontaktdaten und verabschiedete sich. Ich konnte mein Glück nicht fassen und als die Kameratatsächlich ein paar Wochen später bei mir Zuhause ankam, war ich wohl aufgeregter und motivierter als je zuvor. Das 21.000€ teure Equipment war von Leica zwar nur in Deutschland versichert, aber ich entschied mich trotzdem dazu nach Barcelona, die Stadt der Diebe, zu fliegen. Ich organisierte Models von Modelagenturen vor Ort und nutze nahezu jeden der 12 Tage zum Fotografieren. Mein Mut, oder meine Unverantwortlichkeit – je nachdem wie man es sieht, wurde belohnt! Leica gefielen meine Fotografien so gut, dass sie mir anboten, sie in Verbindung mit einem Interview auf dem Leica Camera Blog zu veröffentlichen. Was für eine Ehre!
Inzwischen habe ich mich auf die Bereiche Portrait- und Fashionphotographie festgelegt. Ich lege viel Wert auf Natürlichkeit, möchte die Menschen so fotografieren, wie sie wirklich sind. Nicht die aufgesetzte Fassade für ein vermeintlich schönes Foto. Retusche in der Nachbearbeitung habe ich vom Programm gestrichen – Natürlichkeit steht bei mir im Vordergrund.
Sämtliche Shootinganfragen bitte per Mail.
Du leuchtest! Danke!
Oh wie lieb. Vielen Dank
Liebe Grüße
Luca
Wahnsinnig inspirierende Geschichte 🙂 echt sehr beeindruckend und motivierend 🙂